Auf der Inspire 2020 hat Microsoft das neue Common Data Service for Teams ("Project Oakdale") angekündigt (siehe auch Blogbeitrag Microsoft Dataflex - Common Data Service für alle?). Nun sind erste Details bekannt geworden, wie sich Common Data Service - CDS und das "kleinere" Common Data Service for Teams unterscheiden. Zum Start werden Canvas-Apps unterstützt, später sollen auch Model-Driven Power Apps folgen.
Besonders interessant ist das Thema Security. Um die komplexe Security von Common Data Service für Common Data Service for Teams herunterzubrechen, geht Microsoft einen überraschenden Weg: Für jedes Team wird ein eigenes Environment (dt. Umgebung) mit einer einzigen Business Unit erstellt. Das gesamte Team (Rollen: Teambesitzer, Benutzer und Gäste) erhält Zugriff auf das Environment. Die jeweiligen konkreten Rechte werden dann anhand der Einstellungen innerhalb des Teams verwaltet. Somit ist es nicht nötig die vorhandene Common Data Service-Security anzupassen, aber trotzdem möglich, dass die Teambesitzer selbst die Security innerhalb des Teams verwalten können. Wenn ein Team gelöscht wird, wird automatisch auch das dazugehörige Environment gelöscht. Dies verhindert, dass verwaiste Daten im System zurückbleiben.
Konnektoren stellen die Verbindung zu anderen Environments her. Für Premium-Konnektoren wird eine zusätzliche Lizenz benötigt. Im Gegensatz zu Common Data Service werden bis auf weiteres keine zusätzlichen Schnittstellen wie APIs oder SQL Server Management Studio unterstützt. Microsoft sieht Power Automate hierfür als Alternative vor.
Das Verwalten der Entitäten und Tabellen in Common Data Service for Teams wird über eine neue Eingabemaske erfolgen. Diese soll schlanker und einfacher zu bedienen sein und orientiert sich damit an der Zielgruppe der Low Code/No Code-Entwicklung. Hinsichtlich ihrer Entitäts-Funktionen werden sich Common Data Service for Teams und Common Data Service wie folgt unterscheiden:
Die erweiterte Unterstützung von auf Common Data Model basierenden Tabellen ist zu einem späteren Zeitpunkt angekündigt.
*Details, welche Datentypen von Microsoft unter "Basic" und welche unter "Erweitert" fallen werden, gibt es aktuell noch nicht.
Auch noch unklar ist das Reporting (z. B. Power BI). Bis dato wurde lediglich angekündigt, dass Common Data Service for Teams keine Paginated Reports (SSRS) unterstützen wird. Es ist anzunehmen, dass Power BI in der Lage sein wird, auch auf Common Data Service for Teams-Daten zuzugreifen.
Microsofts überraschende Ankündigung von Common Data Service for Teams hat ziemliche Wellen geschlagen. Jetzt werden erste Details darüber bekannt, wie Common Data Service for Teams und die dazugehörigen Power Apps technisch funktionieren werden. Der Ansatz, für jedes Team ein eigenes Environment zu verwenden, überrascht auf den ersten Blick, und ist doch so einfach wie radikal und damit wiederum logisch. Microsoft setzt im Teams-Umfeld stets auf die einfachste Lösung und das ist bislang im Zusammenspiel auch mit SharePoint bzw. den Microsoft 365-Gruppen der Fall, wie auch beim simplen Rollenkonzept von Teams oder Power Apps. Diese Minimallösungen erlauben es innerhalb eines Teams sehr einfach Power Apps zu verwenden, ohne sich über das durchaus komplexe Common Data Service-Security-Thema Gedanken machen zu müssen. Im Business-Alltag sollte deshalb bereits vor der Erstellung von Teams-Power Apps die Integration in die vorhandene Infrastruktur geklärt sein.
Microsofts Konzept folgend ist jede App mit Common Data Service for Teams einsam auf ihrer eigenen Environment-Insel. Dies ermöglicht eben jene gewünschte Einfachheit. Sollen die Environments miteinander kommunizieren, so werden Power Automate oder Common Data Service über die nötigen Möglichkeiten verfügen - allerdings auf Kosten der Einfachheit. Für Power Apps, mit denen Teammanager die Prozesse in ihrem Team abbilden und die Daten nur innerhalb des Teams bereitstellen möchten, sind derartige Überlegungen egal. Hier gilt die Devise einfach loslegen.